Preens ist nicht irgendein neuer Fitness-Shop in Düsseldorf. Seit nunmehr einem halben Jahr zaubern Simon Lüchtenborg und Timon Gommer aus Proteinen vollwertige, alltagstaugliche Mahlzeiten – die dazu auch noch gut schmecken. Wir sprechen mit zwei Gründern, deren frisches Konzept noch viel erwarten lässt.
Preens aus Düsseldorf.
Die Cream ist europaweit einzigartig.
„Mit 15 wusste ich schon: Irgendwann soll etwas eigenes kommen“, kontert Timon auf die Frage, wie viel Mut dazugehört, den Job zu kündigen und den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. So geschehen Anfang 2019, als er und Kumpel Simon planen, die Düsseldorfer Gastroszene zu erweitern. Und zwar um eine Speise, die es in der Form bis dato kein zweites Mal gibt: die Cream. Eine schmackhafte Eiweißbombe zum Löffeln – verfeinert durch individuelle Toppings und Saucen. Erste Rezepturen stellen die beiden ehemaligen Studenten der Sport- und Fitnessökonomie schon während des Studiums her. Denn auf der Jagd nach den nötigen Proteinen stören sich beide an den Schwachstellen herkömmlicher Eiweiß-Shakes: hohe Kalorien, mangelndes Sättigungsgefühl, chemischer Geschmack. Mit der professionellen Hilfe eines Kochs entsteht schließlich die finale, aromatische, konsistente Cream. Ein innovatives Produkt, das schon nach einem halben Jahr die erste Auszeichnung abräumen soll.
Drei Fakten zur Cream.
- Sechs verschiedene Geschmacksrichtungen
- 300ml kosten 4,90 Euro
- Enthält 20g Eiweiß und weniger als 150kcal
Drei Fakten zu den Gründern.
- Simon ist 34 und Timon 26 Jahre alt
- Heimat der beiden ist Nordhorn
- Seit fünf Jahren wohnen sie in Düsseldorf
Die offizielle Eröffnung ihres Lokals auf der Graf-Adolf-Straße 35-37 feiert das Duo im Juli 2019. Mittlerweile auch auf der Speisekarte: Porridge, Protein-Smoothies und Ingwer-Shots. „Healthy & Protein, so lässt sich unser Konzept gut umschreiben. Wir bieten gesunde Nahrung mit Fokus auf Proteinen“, konkretisiert Timon. Wichtig ist den beiden Gründern, dass Preens vom Pumper-Image befreit bleibt. Denn vor allem auch Arbeitnehmer und Geschäftsleute kommen in ihrer Mittagspause vorbei und tanken den gesunden Snack, der für ein paar Stunden sättigt. Zu Anfang hat sich Preens noch Protein-Café genannt – bis zu jenem Zeitpunkt, als Gäste anfingen, nach einem Kaffee mit extra Proteinen zu fragen. Die lokalen Medien haben Preens schließlich zur Protein-Bar gemacht. Auch das trifft den Kern nicht – gerade in Hinblick auf Porridge, Cream und Co. Fakt ist: Das innovative, offensichtlich schwer einzuordnende Konzept wird nun vom Gründerstipendium NRW unterstützt. In Mettmann haben die beiden ihre Idee vorgestellt und die Jury von ihrer Cream überzeugt. Ein Jahr lang gibt es nun eine monatliche Finanzspritze sowie einen Coach an die Hand, der bei Expansionsplänen und Produkteinführungen assistiert. Daher die Frage:
Was passiert aktuell alles bei Preens in Düsseldorf?
Preens hat den ersten Winter gut überstanden. Die erste kleinere Flaute gleich dazu. Wie bei vielen anderen Gastronomen lief auch hier das Geschäft in den kalten Monaten etwas schleppender. „Wir waren um den November und Dezember herum nicht an dem Punkt, wo wir zu der Zeit sein wollten“, verrät Simon selbstkritisch. Statt jedoch in Selbstzweifel zu versinken, lautete die Devise: noch härter arbeiten, neue Ideen finden, Pläne umsetzen. So entstehen vor Ort aktuell Protein-Brote in veganer wie vegetarischer Form – nachhaltig, qualitativ hochwertig und selbstverständlich eiweißreich. Viel Support kriegt das Duo auch auf Instagram. Nationale Influencer und Promis gehören mittlerweile zu den Stammkunden der Jungs und lassen sich hin und wieder mit einem Preens-Becher erwischen. Der nächste Schritt: die Expansion. Entweder soll ein zweiter Standort in Düsseldorf oder eine Neueröffnung in Köln folgen.
Düsseldorfs erste Gastronomie für Sportnahrung.
Porridge essen? Gesunde Protein-Smoothies trinken? Fragen, auf die das kulinarische Düsseldorf lange Zeit keine Antwort hatte. Preens hat hier definitiv eine lokale Lücke besetzt. Dabei lag es nicht ausschließlich am mangelnden Angebot, warum Simon und Timon ihr Business in der Rheinstadt verfolgen. So Timon: „Für mich war und ist Düsseldorf einfach ein guter Standort, weil es eine innovative Stadt ist – die auf jeden Fall Platz für neue Konzepte bietet.“ „Ich habe übrigens mal gelesen, dass Düsseldorf für Gastro-Gründer das beste Pflaster in Deutschland sei“, rückt Simon auf. Tatsächlich kam ein Ranking der Firma Movinga zu dem Ergebnis, dass Düsseldorf die besten Bedingungen zur Gastronomie-Eröffnung biete – darunter ausschlaggebende Faktoren wie die Bezahlbarkeit von Immobilien, die Verfügbarkeit von Arbeitskräften sowie die Qualität des Marktes.
Die Learnings aus einem halben Jahr Preens.
Mit einem Augenzwinkern versichert Timon: In der Gründungszeit von Preens habe er mehr gelernt als während seiner zwölfjährigen Schullaufbahn. Zumindest über Themen, die man fürs Leben wirklich gebrauchen könne – Steuern, Bürokratie, Organisation. Auch für Simon ist die gewonnene Erfahrung schon jetzt unbezahlbar. Seien es gelernte Eigenschaften wie Geduld oder Beharrlichkeit, die die unzähligen Behördengänge erfordern. Sei es das Selbstbild, das ständig hinterfragt und dadurch die eigene Entwicklung vor dem Stillstand bewahrt wird. Am Ende des Tages sind die beiden Freunde sehr froh darüber, gemeinsam den Schritt gegangen zu sein. Getreu dem Motto: Geteiltes Risiko, geteilte Erfahrungen, geteilter Erfolg. An Letzterem ist das Umfeld der beiden wohl gleichermaßen beteiligt. So hat Simon zum Beispiel in seinem Verwandtenkreis einen Steuerberater und einen Unternehmer, die von Tag eins mit Tipps, Know-how und ehrlichem Feedback die Entwicklung begleiten. In diesem Sinne wünschen auch wir weiterhin viel Erfolg für die Zukunft!
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