Interior Design: Warum bei den Redbeards viel wächst.

Redbeard Interior Design Duesseldorf
Lennart Efsing (links) und Max Grütering. Foto: Vincent Reiter.

Die Innenarchitekten Lennart Efsing und Max Grütering vereint viel: Talent. Motivation. Freundschaft. Und natürlich die rote Haarpracht. Das smarte Selfmade-Duo aus Düsseldorf bleibt leicht im Gedächtnis. Genau wie ihre Raum- und Möbelkonzepte. Ein Gespräch, an das wir uns gerne zurückerinnern.    

 

Redbeard Interior aus Düsseldorf.


Inhaltssprung.

Randfakten.

-Spitznamen: Rotbärte

-Planungsbüro, das ausführt

-Seit 2017 eine GmbH


Das Konzept der Redbeards.


Das Kerngeschäft.

Mit dem Wort „Gestalter“ können sich beide ganz gut anfreunden. Zurecht. Immerhin ist die Wortbedeutung so vielfältig wie die Leistungen der Redbeards. Von dem Entwurf und der Produktion einzelner Möbelstücke über den Bau ausgefallener Wettbewerbsmodelle bis zur Umsetzung gesamter Ladenkonzepte und Rauminstallationen: Lennart und Max bewegen sich im Rahmen der Innenarchitektur sehr frei. Diese Unbefangenheiten ist tatsächlich spürbar. Sowohl im Charakter der beiden sympathischen Köpfe als auch in ihren Ideen, von denen einige Spots schon profitieren durften. Zum Beispiel:  

 

Die Umsetzung.

Meistens übernimmt das bärtige Duo das volle Programm. Soll heißen: Planung und Realisierung gehen Hand in Hand. In dem ganzheitlichen Ansatz regiert jedoch immer die Individualität des Kunden. So Max: „Unsere Auftraggeber erzählen uns ihre Ideen und Vorstellungen. Ihre Luftschlösser quasi. Wir nehmen die Infos auf, durchleuchten den Kunden, das Produkt und setzen uns mit der Zielgruppe auseinander. Daraufhin entwickeln wir Skizzen. So entstehen schließlich individuelle Entwürfe und Konzepte.“

 

Dass die Konzepte im wahrsten Sinne des Wortes zugeschnitten sind, beweist die eigene Werkstatt, in der sich die Experimentierfreudigen austoben können. Hier wird handwerklich viel ausprobiert. So entstehen serienlose Prototypen, die am Ende des Tages eine Location personalisieren. Mit den Jahren bauten sich beide ein Zulieferer-Netzwerk auf, das auch bei der eigenen Produktion fachkräftig unterstützt. 

 

Das Einzigartige.

Die Redbeards legen Wert auf Details, die sich im ersten Moment vor dem Auge verstecken. Denn bei den Raumkonzepten geht es nicht darum, ein bestimmtes Highlight dem Betrachter plump ins Gedächtnis zu prügeln. Sondern vielmehr ein stimmiges, qualitatives Gesamtbild zu schaffen, das unterbewusst begeistert. Dadurch verzichten die Entwürfe auf blinkende Bausteine – und das große Ganze kann wirken. Max dazu:

 

„Besonders wichtig ist uns der rote Faden, der sich durch den Raum zieht. Oder anders: Wir hören nicht an der Toilettentür auf. Denn wenn die Toilettentür gut gemacht ist, ist meistens der ganze Laden gut gemacht. Ganzheitliches Interior Design erreicht jede Ecke im Raum.“ 

 

Auch das Experimentieren und Ausprobieren macht die Designs besonders. Oft sogar nachhaltig. Beispiel: Dontak. Dem neuen japanischen Restaurant in Flingern Nord gestalteten die Redbeards das Innenleben. Dafür retteten sie Materialien aus dem alten Post-Gelände, das Minuten später die Abrissbirne stürmte. Darunter alte Türklinken, Rammschutz-Bügel für Gabelstapler und Grubenleuchten aus den 60ern, die recycelt wurden. 

 

Die Geschichte von Redbeard Interior.


Die Anfänge in der Hochschule Düsseldorf.

Die Erfolgsgeschichte beginnt in der Peter Behrens School of Arts (PBSA) – heute einfach Hochschule Düsseldorf. Zwei Studenten fallen hier im Fachbereich Architektur schnell auf. A: durch ihre roten Bärte. B: durch ihre unendliche Motivation, Dinge zu kreieren. Beide haben Bock, Innenarchitektur tatsächlich zu praktizieren. Zu Freude des Werkstatt-Teams der Hochschule. Denn mit dem freunden sich Lennart und Max schnell an – kein Wunder, immerhin verbringen sie gefühlt ihr halbes Studium beim Werken. An dieser Stelle die besten Grüße an Franz, Tobi, Herbert, Olaf und Co. Ohne euch wären die Redbeards nicht dort, wo sie heute sind. Oder wie Lennart sagt:

 

„So richtig begann alles in der Hochschule. Ihr haben wir im Prinzip alles zu verdanken. Hier wurden wir ordentlich gefördert und gepusht. Diese Wertschätzung haben wir natürlich auch zurückgegeben. Letztendlich waren wir aber einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort.“ 

 

Schnell entstehen in der Werkstatt Möbel für Freunde und Bekannte. Und das erste große Projekt lässt auch nicht lange auf sich warten. Das Duo entwirft das Konzept für einen Feinkostladen in Düsseldorf – und setzt das Ganze erfolgreich um. So erfolgreich, dass die Profs in der Vorlesung dem gesamten Hörsaal einen Besuch im Naturmarkt an der Nordstraße empfehlen. Es etabliert sich ein Spitzname: die Rotbärte. 

 

Die ARCHITECT@WORK Messe in Düsseldorf.

Der nächste Meilenstein liegt auf dem Messegelände. 2013 findet die ARCHITECT@WORK Messe in Düsseldorf statt. Thema: Beton. Passt. Denn zu der Zeit entwickeln die Redbeards alles aus dem Baustoff. Lampen, Stühle, Arbeitsplatten, Bänke. Eine Woche vor Messestart dann der Versuch, spontan noch in der hintersten Ecke des Geländes die eigene Bank aus Beton auszustellen. Und? Die Veranstalter zeigen sich nicht nur kulant und kommen den beiden entgegen. Sie befördern sie sogar direkt auf die Poleposition am Haupteingang. Nach ein paar Minuten sind genug Visitenkarten verteilt und die Brand in den Köpfen der Leute. 

 

Heute.

Heute steht hinter Redbeard Interior eine solide GmbH samt Office und Werkstatt. Charaktere und Konzept sind dagegen gleich geblieben: ehrlich, überzeugend, verdreht. So gab es nie einen harten Plan, sich um jeden Preis in die Selbstständigkeit zu zwingen. Vielmehr sind Lennart und Max in das eigene Business hineingewachsen. Angefangen bei kleineren Aufträgen in der Hochschulzeit über immer größere Erfolgsprojekte bis hin zur eigenen Firma, die Praktikanten und freie Mitarbeiter beschäftigt. Zu Letzteren zählt übrigens auch Lukas Phillipp Schulz.

 

Die Köpfe hinter Redbeard Interior.


Lennart Efsing und Max Grütering.

Kennengelernt haben sich Lennart und Max beim Skaten. Als Kommilitonen und Kumpels gründeten die heutigen Innenarchitekten dann eine WG, in der das Wohnzimmer schon früh als Büro herhalten musste. Der 31-jährige Lennart kommt gebürtig sogar aus Düsseldorf, Max (33) aus Dorsten. Mittlerweile wohnt Ersterer in Oberbilk. Letzterer in Friedrichstadt. Wer mehr über die Ideen und Projekte der Redbeards erfahren möchte, gelangt hier zum passenden Instagram-Channel. Oder hier zur Website.

 

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