Nordstraße gleich Pempelfort, Pempelfort gleich Nordstraße. So schreibt Wikipedia – und ein Großteil des Internets. Wir verlassen die überbelichtete Einkaufsmeile des Stadtteils und lenken den Scheinwerfer auf zehn Highlights drumherum.
Düsseldorf Pempelfort.
Second Hand schießen @ Cash und Raus Düsseldorf.
Stockkampstraße 55. Cash und Raus besitzt in Düsseldorf mehrere Standorte – mit jeweils anderem Sortiment. Während die Filiale in Friedrichstadt vor allem Möbel weitergibt, hängen in Pempelfort ausschließlich Klamotten. Dabei erreichen das Haus einige Second Hand Schätze aus Spenden und Wohnungsauflösungen, die von den eigenen Mitarbeitern durchgeführt werden. Denn Cash & Raus versteht sich gleichzeitig als Initiative, die arbeitslose Menschen beschäftigt und in die Arbeitswelt zurückführt. Letztendlich entstehen dadurch unglaubliche faire Preise. Vieles kostet einen einstelligen Betrag – trotz Neu-Zustand und Nobel-Marke. Getragen wird das Ganze vom SKM Bundesverband e.V. Aus Erfahrung: Stöbern lohnt sich hier.
Keep Kosher @ Die Kurve.
Goebenstraße 18. Die Kurve beschreibt sich selbst als Treffpunkt für Kreative, Liebhaber besonderer Küche und Gäste aus aller Welt. Dem stimmt Ground-d gerne zu. Die durchweg herzliche Crew des israelischen Restaurants serviert viel Einheimisches, darunter auch das Nationalgericht „Shakshuka“. Seit mittlerweile zehn Jahren feiert Die Kurve finanzielle Gesundheit und spielt im kulinarischen Pempelfort vorne mit. Nebenbei bietet das Lokal hin und wieder Platz für Live-Musik und künstlerische Darbietungen. Aktuelles teilt das Restaurant vor allem auf Facebook.
Was der Bauer nicht kennt @ Kolpingplatz Pempelfort.
Zweimal die Woche (mittwochs und samstags von 09 bis 13 Uhr) trifft sich Pempelfort im Kern des Stadtteils. Genauer: Am Kolpingplatz reihen sich Stände und Food-Trucks aneinander – befüllt mit Wurst, Käse, Eier, Obst, Honig und Brot. Der Rheinische Bauernmarkt tischt auf. Alle Produkte stammen dabei von regionalen Höfen. Einiges ist sogar selbst erzeugt. Was in Düsseldorf Pempelfort seit fast 15 Jahren besteht, gibt es mittlerweile auch in Unterbilk, Oberbilk oder Heerdt. Besucher und Käufer pushen hier den angeschlagenen Bauern, indem sie den Supermarkt hintenanstellen. Zur Belohnung gibt´s top Produkte aus erster Hand.
Pilgern @ Fortuna-Büdchen.
Joseph-Beuys-Ufer 27. Nicht nur am offiziellen Düsseldorfer Büdchentag ist das Fortuna-Büdchen am Tonhallenufer umstellt. Die Kult-Trinkhalle hat an knapp 362 Tagen im Jahr geöffnet und bewirtet bei gutem Wetter (oder am Spieltag) viele im Dorf. So teilen sich die Kaimauer Fortuna-Fans, Rheinbeobachter, Freunde des Vorglühens und des Feierabendbiers. Mitunter wird es hier so voll, dass die lange Schlange vor der Ausgabe zum Bevorraten zwingt. Nichtsdestotrotz bleibt „Fan Bud am Rhing“ ein Pempelforter Hotspot mit Tradition. Denn seit 1985 steht das Fortuna-Büdchen gegenüber vom Ehrenhof und ist hier – symbolisch und in echt – einbetoniert.
Ein Stück London @ Madeira Drive.
Augustastraße 25 – so die Heimatdresse von Madeira Drive. Im Hinterhof werkeln die Biker hier an ihren Motorrädern, schenken Kaffee aus, verkaufen Motorradhelme, Denim-Westen und veranstalten die eine oder andere Ausstellung im Zeichen der Hot-Rod-Kultur. Ein Stück weit erinnert das Konzept an die Straßen Londons. Immerhin finden sich dort gerne mal Motorradwerkstatt, Mode-Label, Café und Barbier an einer Adresse. In Düsseldorf ist das Ganze unique und verspricht authentische Eindrücke in die Welt des Motorcycling.
Sizilianisch to go @ Pizzeria Romantica.
Düsselthaler Straße 48. Inhaber Salvatore Rattoballi gehorcht der familiären Backtradition aus Palermo – und ist damit in Düsseldorf enorm erfolgreich. Seine Pizzeria Romantica zählt zu diesen (sehr wertvollen) Adressen, die von außen unscheinbar sind, beim ersten Versuch aber zu einhundertzehn Prozent überzeugen. Die Pizza: knusprig-dünner Teig mit wirklich weitem Durchmesser zu einem freundschaftlichen Preis. Im Sommer heizt der Ofen das gesamte Lokal gerne mal auf Betriebstemperatur. Deshalb lohnt sich die Abholung. Geliefert wird nicht. Persönliche Empfehlung: Pizza Tonno e Cipolla – 6.50 Euro.
Darum Rum @ Petit Punch.
Jülicher Straße 9. Die Cocktailbar Petit Punch lagert über 50 verschiedene Rum-Sorten hinter ihrer Theke. Ein Pflichtbesuch – nicht nur für Fans des Getränks. Denn das Gesamtkonzept der Bar überzeugt. Auch die Jury der MIXOLOGY Bar Awards, für die Petit Punch kürzlich nominiert wurde. Hierbei geht es schlichtweg um den Titel der „besten Bar Deutschlands.“ Prominente Kontrahenten: Schumann´s aus München. Velvet aus Berlin. Toddy Tapper aus Köln. Wir drücken natürlich die Daumen für Düsseldorf Pempelfort.
Kaffee und Kleidung @ Suli´s und Broke.
Tußmannstraße 5. Seit 2013 hält sich das Suli´s auf der Tußmannstraße und gehört mittlerweile zu den besten Cafés im Stadtteil. Der weitläufige und begrünte Außenbereich sticht dabei schon von weitem hervor. An kalten Tagen wartet drinnen ein gemütlich dekorierter Raum, der Espresso für zwei Euro sowie warme Baguettes und Flammkuchen. In diesem Jahr folgte dann der Wandel zur CaféBar, die am Wochenende bis 24 Uhr macht und feine Drinks serviert. Montags und Dienstags ist der Laden dicht. Dafür hat an gleicher Adresse das Second-Hand-Geschäft Broke geöffnet. Wie der Name schon verspricht, findet sich hier für wenig Geld das eine oder andere Schmuckstück.
Food-Showroom @ Turan-Feinkost.
Stockkampstraße 56. Turan-Feinkost ist nicht irgendein Geschäft für Obst und Gemüse in Pempelfort. Vielmehr erinnert das Konzept an einen Showroom. Zucchini, Avocados und Auberginen reihen sich hier unendlich detailverliebt aneinander. Akribisch einsortiert werden ausschließlich Produkte, die dem eigenen Qualitätsstandard entsprechen. Und den setzt Chef Hidir Turan enorm hoch. Regelmäßig rücken Mitarbeiter die Produkte zurecht, kontrollieren den Reifegrad der Waren, befeuchten Kräuter und sorgen für ein harmonisches Gesamtbild. Ein Ort, der im Vergleich zu anderen ziemlich aus der Reihe tanzt.
Damenmode @ jimmy+jo.
Schwerinstraße 21. jimmy+jo ist der Name einer Boutique für Damenmode in Pempelfort. Ein Ort ohne Schaufenster und Leuchttafel. Versteckt im Hinterhof, zwischen auffälligem Einzelhandel und bekannter Gastronomie, betreibt Franco Bonofiglio hier sein Geschäft. Wer die paar Schritte Richtung Eingang geht, findet vor Ort ein stilvolles Ladenkonzept, das jedes Stück nur wenige Male führt. Dementsprechend exklusiv sind mitunter auch die Preise. Stöbern lohnt sich aber für jedefrau. Neben der Kleidung vertreibt jimmy+jo auch Schmuck, Deko und Parfüm.
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